Hygiene im Kühlschrank
Bild: Bosch
Mit den richtigen Tipps kein Problem
Er läuft rund um die Uhr und viel wichtiger, er kühlt unsere liebsten Lebensmittel und hält sie frisch: der Kühlschrank. Mindestens einmal gibt es ihn in jedem deutschen Haushalt. Damit sich die Lebensmittel gut halten, sollte es hier besonders sauber und hygienisch zugehen. Durch verschmutzte Verpackungen und lose Lebensmittel sammeln sich schnell Keime an.
An die zwanzigmal geht die Kühlschranktür allein in einem Singlehaushalt jeden Tag auf und zu. Erst ist es die Milch, die gebraucht wird, dann die Sahne, das Fleisch, das Gemüse oder das Dessert. Für viele ist der Kühlschrank das wichtigste Haushaltsgerät in der Küche. Dort lagern wir nicht nur Lebensmittel für den täglichen Bedarf, sondern auch Fertigsaucen, Weinflaschen und Kühlakkus. Außerdem ist der Kühlriese das Gerät im Küchenraum, das am meisten benutzt wird. Zu allen Haupt- und Zwischenmahlzeiten wird er geöffnet, denn im Inneren befindet sich der Lieblingsjoghurt, das köstliche Mittagessen oder für den Abend der kühle Weißwein. Die Produkte bleiben umso frischer, je sauberer es im Kühlschrank ist. Und das ist ganz einfach. Dafür haben wir für Sie ein kleines Hygiene-Regelwerk zusammengestellt.
Ganz easy keimfrei
Das A und O ist die Hygiene. Wenn der Innenraum hygienisch sauber ist, halten sich die Lebensmittel länger. Keimbildung im Kühlschrank ist übrigens normal und lässt sich nicht verhindern. Die Keime befinden sich bereits auf den Lebensmitteln aus dem Supermarkt. Werden sie in den Kühlschrank gestellt, können sich die Keime im feuchten Milieu schnell vermehren. Das ist noch kein Grund zur Sorge, denn krank wird man davon normalerweise nicht. Trotzdem muss verhindert werden, dass sie sich übermäßig vermehren und auf andere Lebensmittel übergehen. Hierfür sollte der kühlende Riese mindestens einmal im Monat komplett leer geräumt und ausgewischt werden.
Und das hat sogar zwei Vorteile: Es wird nicht nur verhindert, dass sich unnötige Keime bilden, sondern abgelaufene beziehungsweise verdorbene Lebensmittel können direkt entsorgt werden. Wie oft kommt es vor, dass die Wurst doch nicht gegessen und das offene Paket Reibekäse versteckt hinter der Quarkdose in Vergessenheit geraten ist. Oder die Milch das Mindesthaltbarkeitsdatum seit Wochen überschritten und das offene Glas Apfelmus leider Schimmel angesetzt hat. Spätestens durch das Leerräumen des Kühlschranks werden diese kleinen Sünden entdeckt und können in den Müll geworfen werden.
Bild: Bosch
Tabula rasa - alles muss raus
Es reicht nicht, nur die Dosen, Flaschen und Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu räumen. Alles muss raus. Auch die Eier- und Flaschenhalter und die Gemüsebox. Die großen Behälter können dabei gegebenenfalls in der Spülmaschine gereinigt werden. Erst ein wirklich leerer Kühlschrank kann vernünftig gesäubert werden. Es gilt die einfache Faustregel: Nur wenn alle Flächen abgewischt werden können, ist der Innenraum wirklich sauber und keimfrei.
Sanft und weich muss sein
In den Regalen im Supermarkt werden zuhauf Spezialreiniger angeboten – auch für das kühle Herzstück unserer Küche. Dabei sind zum Säubern des Kühlschranks gar keine speziellen Reiniger oder Putzmittel nötig. Ein einfaches Spülmittel ist genauso effektiv wie Essigessenz oder Essigreiniger. Diese wirken wahre Wunder, da sich Bakterien auf leicht sauren Oberflächen nicht so leicht vermehren können.
Außerdem lässt sich ein Kühlschrankreiniger wunderbar selber herstellen: Dazu in zwei bis drei Liter warmes beziehungsweise heißes Wasser ein bis zwei Esslöffel Essigessenz oder Essigreiniger geben und einige Tropfen Spüli. Manch einer schwört auch auf Zitronensäure, weil diese einen angenehmen Duft in den Kühlschrank zaubert. Jeder entscheidet hier nach seiner eigenen Nase.
Zu beachten ist, dass zum Auswischen des Kühlschranks nur saubere und frisch gereinigte Lappen verwendet werden sollten, damit alte Keime nicht wieder in den Kühlschrank gelangen. Außerdem sind weiche Tücher empfehlenswert, um die Glas- und Kunststoffoberflächen im Innenraum nicht zu zerkratzen.
Wer Wert darauf legt, dass auch wirklich alle Keime aus dem Kühlschrank verbannt werden, der sollte nach der feuchten Reinigung alle Flächen trocken nachwischen. Gründlichkeit zahlt sich aus! Und schon kann der tipptopp gereinigte und jetzt komplett keimfreie Kühlschrank wieder eingeräumt werden.
Bild: Bosch
Richtig verstaut hält länger frisch
Nicht nur Sauberkeit im Kühlschrank zahlt sich aus, sondern auch einige einfache Aufbewahrungs-Regeln. Werden diese bei der Lagerung der Lebensmittel im Kühlschrank eingehalten, halten sich die Produkte wesentlich länger - Gut für die Hygiene im Kühlriesen.
Erstens: Den direkten Kontakt von Lebensmitteln mit den Ablageflächen im Kühlschrank vermeiden, sprich Käse, Wurst oder Butter immer in Aufbewahrungsdosen oder abgedeckt auf einem Teller verwahren. So haben es Keime wesentlich schwerer, sich zu bilden, auszubreiten und andere Lebensmittel zu verderben.
Zweitens: Rohes Fleisch und rohen Fisch nie offen im Kühlschrank lagern, sondern immer abgedeckt in einer Schüssel oder auf einem Teller. Das gilt auch für gefrorenes Fleisch.
Drittens: Behälter von Milchprodukten wie Joghurt, Sahne, Quark und Frischkäse immer abdecken, damit die Produkte nicht austrocken und keine Keime hineingelangen können.
Viertens: Geöffnete Lebensmittel, Säfte oder Gläser immer mit Datum versehen, um zu wissen, wie lange diese noch haltbar sind. Damit werden Keim- und Schimmelbildung minimiert.
Optimal gelagert ist schnell gefunden
Der Kühlschrank ist der Kleiderschrank der Lebensmittel. Werden bestimmte Ordnungssysteme eingehalten, sieht der Kühlschrank zum einen aufgeräumt aus und zum anderen findet man die Sachen schneller wieder. Das wiederum hat den großen Vorteil, dass die Kühlschranktür nur kurz geöffnet werden muss, um ein bestimmtes Produkt herauszunehmen. Weil der Kühlschrank durch das kurze Öffnen nicht so viel Kälte verliert, muss er nicht großartig nachgekühlt werden. Es wird weniger Strom verbraucht und weniger Energie benötigt. Kurzum: Ordnung im Kühlschrank fördert die Nachhaltigkeit. Außerdem bleiben die Lebensmittel konstant gekühlt. Ein Plus für die Haltbarkeit und damit auch für die Hygiene.
Bild: Bosch
Kältezonen richtig nutzen zahlt sich aus
Neben der Ordnung im Kühlschrank ist auch die Orientierung an den unterschiedlichen Kältezonen unerlässlich.
Jeder Kühlschrank hat je nach Größe drei bis fünf verschiedene Kältezonen. Jede dieser Zonen eignet sich für bestimmte Produkte besser als für andere. Allgemein gilt, dass die Temperaturen, abgesehen vom Gemüsefach, im unteren Bereich am kältesten sind und nach oben immer wärmer werden.
Das Gemüse hat seinen festen Platz im Gemüsefach, bei manchen Geräten auch Bio-Fach oder Biofresh genannt. Hier halten sich Möhren, Gurken, Paprika und Co gut eine Woche. Sie bleiben knackig und fest, außer sie werden in Plastikverpackungen verstaut. Daraus sollten sie befreit werden. Hier bildet sich sonst schnell Feuchtigkeit und es kann Schimmel entstehen.
Rohes Fleisch und roher Fisch sollten direkt über dem Gemüse auf der Glasplatte gelagert werden, denn dort ist die Temperatur sehr niedrig. Es ist ebenfalls der ideale Ort für leicht verderbliche Lebensmittel wie Wurst. Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Sahne, Butter oder Milch gehören eine Etage darüber.
Gegarte Nahrungsmittel, zum Beispiel Reste vom Mittagessen, die direkt gegessen werden können, gehören ins oberste Fach und bleiben dort einige Tage frisch. Sie sollten auf keinen Fall direkt neben rohen Eiern, Fisch oder Fleisch gelagert werden, um Kreuzkontamination zu vermeiden.
Werden die Lebensmittel in den richtigen Kältezonen gelagert, erhält man perfekte Frische kombiniert mit idealer Haltbarkeit. Schlecht für die Keime und gut für die Sauberkeit.
Deo für den Kühlschrank
Gerüche von gekochten Speisen oder scharfem Käse können so mancher Spürnase den Appetit verderben, wenn sie den Kühlschrank öffnet. Dabei helfen einfache Hausmittel, damit der Kühlschrank nicht stinkt: Zum Beispiel gemahlenen Kaffee oder ganze geröstete Kaffeebohnen in einem Schälchen oder einer Untertasse in den Kühlschrank stellen. Denn Kaffee neutralisiert ganz natürlich üble Gerüche und sorgt für eine feine, leicht würzige Duftnote. Ein ebenso guter, natürlicher Duftspender ist eine halbe Zitrone mit etwas Natron oder aber eine aufgeschnittene Kartoffel. Auch diese beiden Lebensmittel lassen den Kühlschrank wieder natürlich riechen und verdrängen unangenehme Geruchsnoten. Frei nach dem Motto: Lebensmittel helfen Lebensmittel. Jetzt ist es eine wahre Freude, das saubere, ordentlich aufgeräumte und duftende Herzstück der Küche zu öffnen.
Hygiene im Kühlschrank erfordert zwar das Einhalten einiger Regeln, aber es lohnt sich! Ruckzuck bleibt der Kühlriese in Topform.